Auch in diesem Jahr war das EUROPE DIRECT-Informationszentrum Freyung bei der Firmenkontaktmesse „Campus meets Company 2015“ an der Universität Passau mit einem Informationsstand vertreten und bot umfassende Beratung zum Arbeiten und Studieren in der Europäischen Union an. In diesem Jahr veranstaltete der Career Service der Universität Passau die Karrieremesse zum vierzehnten Mal und ermöglichte den Studierenden der Universität Passau sich umfassend über ihre beruflichen Chancen bei zahlreichen nationalen und internationalen Unternehmen, Konzernen und Institutionen zu informieren und erste Bewerbungsgespräche zu führen.

Das EUROPE DIRECT Freyung bot vor allem Informationen und Beratung zu Praktika und Studienaufenthalten im europäischen Ausland sowie internationale Bewerbungstipps an. Natürlich nutzte das Informationsbüro auch die Möglichkeit sich selbst und das großräumige Europe Direct-Netzwerk vorzustellen.

Die Messe und der Informationsstand des EUROPE DIRECT Informationszentrums-Freyung, das sich gemeinsam mit der Europaregion Donau-Moldau vorstellte, waren sehr gut besucht, insgesamt nahmen ca. 2500 junge Leute an der Messe teil. Studierende der Bachelor-und Master-studiengänge European Studies, Kulturwirtschaft sowie Staatswissenschaften interessierten sich dabei besonders für das EUROPE DIRECT und die Europaregion Donau-Moldau, da Tipps für die Bewerbung in unterschiedlichen EU-Ländern, sowie bei den EU-Institutionen, eingeholt werden konnten. Zudem wurden auf diesem Weg auch Praktikanten-Stellen der Trägereinrichtung EUREGIO Bayerischer Wald –Böhmerwald –Unterer Inn sowie der Europaregion Donau-Moldau beworben und präsentiert, die sich bei den Besuchern des Infostandes großer Beliebtheit erfreuen konnten.

Zum krönenden Abschluss unserer diesjährigen grenzüberschreitenden Aktion, die wir gemeinsam mit den EUROPE DIRECT-Informationszentren Oberösterreich und Südböhmen durchgeführt haben, wurde die Ausstellung, die aus unserem Fotowettbewerb „Das Grüne Band Europas –Was Grenzen einst teilte, verbindet heute die Natur“ hervor gegangen ist, in der Sparkasse Freyung präsentiert. Nachdem die Ausstellung zunächst im südböhmischen Budweis und im oberösterreichischen Windhaag zu besichtigen war, hatten nun auch die Bürger des Wirkungskreises des EUROPE DIRECT-Informationszentrums Freyung die Gelegenheit, die 50 schönsten Bilder zu bewundern. Ein Falter, der auf einer Blüte gelandet ist, ein verrosteter Stacheldraht und Sonnenuntergänge. Diese und viele weitere Motive zeigten die Natur entlang des so genannten „Grünen Bandes“, das sich vor allem in der Grenzregion, bedingt durch die historischen Ereignisse, Jahre lang ungestört entwickeln konnte. Geprägt war die Ausstellung dabei vor allem durch Naturaufnahmen und verschiedenste Tiermotive.

Zur Ausstellungseröffnung haben sich im Foyer der Sparkasse in Freyung der Leiter des EUROPE DIRECT-Informationszentrums Freyung, Kaspar Sammer, Sparkassendirektor und Marktbereichsleiter Peter Sammer, Vorstandsvorsitzender Stefan Proßer, Vorstandsmitglied Dietmar Attenbrunner sowie Vendula Maihorn und Christina Tanosova, EUROPE DIRECT Freyung Projektteam, eingefunden. In seiner Begrüßung betonte Peter Sammer, dass es für die Sparkasse eine große Bereicherung sei, die Bilder auszustellen. „So haben Besucher die Möglichkeit, sich neben den Alltagsgeschehnissen in der Sparkasseauch noch eine Ausstellung anzusehen“. Kaspar Sammer wiederum betonte, dass es für das EUROPE DIRECT Freyung eine besondere Freude sei, die Ausstellung in viel besuchten Räumlichkeiten präsentieren zu können und bedankte sich für die gute Zusammenarbeit“. Der Vorstandsvorsitzende der Sparkasse fügte hinzu, dass die Bilder „Abendteuer-und Wanderlust entlang des Grünen Bandes wecken und dazu einladen, die eigene Region intensiver zu erforschen und zu schätzen“. So könne man sich die Schönheit der Region am Grünen Band wieder bewusster machen, die durch das Alltagsleben manchmal in Vergessenheit geraten könne, so Proßer. Präsentiert wurden die Bilder eine Woche lang im Foyer der Sparkasse Freyung, wobei zahlreiche Besucher die Ausstellung bewunderten.

Wie komplex die Entscheidungsfindung aller 28 Mitgliedsstaaten innerhalb der Europäischen Unionsein kann, haben 18 Absolvierendedes Bundesfreiwilligen-dienstes im Rahmen des Planspiels „Europa und die boat people“ nun selbst hautnah erfahren können. Dabei ging es allerdings nicht nur um die Entschei-dungsfindung innerhalb der Europäischen Asyl-und Migrationspolitik, sondern vielmehr um die praktische und interaktive Auseinandersetzung mit dem Gesamtkonzept „Europäische Union“. Befasst haben sich die Jugendlichen deshalb mit den einzelnen Organen wie der Europäischen Kommission, dem Parlament oder auch dem Ministerrat, der anschließend im Plan-und Rollenspiel nachgestellt wurde.

Durchgeführt wurde das zweitägige Planspiel im Bildungszentrum Spiegelau (Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben), das den 18 Jugendlichen im Rahmen eines Seminars die Teilnahme ermöglicht hatte. Veranstaltet wurde das interaktive Rollenspiel von der Europäischen Akademie Bayern und dem EUROPE DIRECT-Informationszentrum Freyung. Ralf Knobloch, Dozent an der Europäischen Akademie Bayern, leitete das Rollenspiel und begeisterte die Jugendlichen sofort für die Europäische Union. Nachdem die theoretische Einführung erfolgte und die verschiedenen Länderprofile der Mitgliedsstaaten durchgenommen wurden, ging es an den interaktiven Teil, der den Einsatz der 16-bis 20-jährigen Jugendlichen forderte. Das Rollenspiel stellt speziell Sitzungen im Europäischen Ministerrat nach, wobei die Jugendlichen verschiedenen Ländern zugeteilt werden, die zur Europäischen Migrationspolitik Lösungen im Konsens finden sollen. „Das Ziel ist es, nationale und europäische Interessen miteinander zu vereinen“, erklärte der Dozent. Zudem sei es besonders wichtig, mit den anderen Mitgliedstaaten zu verhandeln, Position zu beziehen und Kompromisse sowie Lösungen im Sinne der Europäischen Union zu finden, leitete Ralf Knobloch ein.

Durch solch ein Rollenspiel wird den Jugendlichen vor allem ermöglicht, „sich selbst in die Lage der Verhandlungspartner zu versetzen und zu erfahren, wie komplex und zeitintensiv es sein kann, in einem politischen Bereich zu einem Konsens zu gelangen“. Ralf Knobloch betonte aber auch, dass Rhetorik und Verhandlungsfähigkeiten in der Durchsetzung der Interessen der Mitgliedsstaateneine enorme Rolle spielen können. Als es dann bezüglich der Flüchtlingsströme nach Europa ans Verhandeln ging, haben die Jugendlichen selbst sehr schnell gemerkt, dass es sehr aufwändig sein kann, alle Meinungen und Positionen zu beachten und zu einer gemeinsamen Lösung und Einigung zu gelangen. Dennoch war die Begeisterung der Absolvierendendes Bundesfreiwilligendienstes für das Planspiel unter der Leitung von Ralf Knobloch nicht zu übersehen.

Anlässlich des von der Europäischen Kommission ausgerufenen Europäischen Themenjahres „Europäisches Jahr für Entwicklung 2015. Unsere Welt, unsere Würde, unsere Zukunft“ veranstalteten die EUROPE DIRECT-Informationszentren Südböhmen, Oberösterreich und Niederbayern (Freyung) einen gemeinsamen Fotowettbewerb. Unter dem Motto „Das Grüne Band Europas – Was Grenzen einst teilte, verbindet heute die Natur“ wurden Fotos gesucht, die die Natur, Geschichte und Kultur des Grenzbereichs von Südböhmen, Bayern und Oberösterreich zum Inhalt haben. Im Vordergrund sollte dabei das Grüne Band, ein einzigartiger Biotopverbund entlang des ehemaligen „Eisernen Vorhangs“, stehen. Denn aufgrund der besonderen Grenzsituation konnte sich dort die Natur lange Zeit ungestört entwickeln, ein Rückzugsraum für viele seltene Pflanzen und Tiere entstand.

Das Interesse am Fotowettbewerb war sehr groß, was sich in der Zahl der eingereichten Bilder wiederspiegelte, denn in der Jurysitzung galt es über 150 Bilder zu bewerten. So wurden die Sieger bei der Preisverleihung und Ausstellungseröffnung im Kreisbezirksamt in Budweis, beim Sitz des EUROPE DIRECT-Informationszentrums Südböhmen geehrt. Den ersten Platz erzielte Martin Sammer aus Bayern, den zweiten Platz konnte Josef Ruspeckhofer aus Oberösterreich ergattern und über den dritten Platz konnte sich Helga Baier aus Oberösterreich freuen. Belohnt wurden die drei Sieger mit einem Wochenende in der Kulturhauptstadt 2015 in Pilsen für zwei Personen (1. Preis), einem Wellnessaufenthalt im Spa Hotel Bründl in Bad Leonfelden für eine Person (2. Preis) und einem Gutschein für Fotoausarbeitungen im Wert von 100 Euro (3. Preis). Musikalisch untermalt wurde die Veranstaltung mit Musikstücken jeweils eines tschechischen, österreichischen und deutschen Komponisten, das von einem Streichertrio gespielt wurde. Natürlich konnten die zahlreichen Gäste die eingereichten Bilder der 42 Teilnehmer bewundern, die zu einer Ausstellung mit den besten 50 Bildern zusammengestellt wurden.

Auch dieses Jahr war das EUROPE DIRECT-Informationszentrum Freyung beim traditionellen Bürgerfest Freyungs vertreten. Für die Bürger der Stadt Freyung sowie für die zahlreich erschienen Gäste bedeutet dies meist einen ganzen Tag niederbayerischer Gemütlichkeit, Musik und Unterhaltung, natürlich durfte auch dabei der europäische Gedanke nicht fehlen, so dass das EUROPE DIRECT-Informationszentrum gemeinsam mit der Europaregion Donau-Moldau an einem Informationsstand zu finden war.

Das Bürgerfest war gut besucht und damit war am Infostand auch immer einiges los. Bei Kindern weckte vor allem Europaquiz besonderes Interesse, in einer schwierigeren Variante, konnten auch die Erwachsenen beim Europaquiz teilnehmen. Hervorzuheben ist hierbei, dass die Kinder um einiges besser beim Quiz abgeschnitten haben. Viele konnten die 26 gestellten Fragen, darunter auch einiges schwierige tadellos beantworten, wogegen die Erwachsenen manchmal ins Stocken geraten sind. So konnte das EUROPE DIRECT-Informationszentrum Freyung seiner Aufgabe nachgehen, Fragen zur Europäischen Union zu beantworten und mit ein wenig Hilfe war es letztlich jedem möglich am Quiz teilzunehmen und die Fragen zu Europa richtig zu beantworten. Große Aufmerksamkeit kam dem Freihandelsabkommen TTIP zu sowie die Frage wie, es um die Zukunft Europas stehe. Das EUROPE DIRECT-Informationszentrum Freyung war stets bemüht Fragen zu beantworten und den Europäischen Gedanken zu fördern. Natürlich konnte dieser auch durch die Werbegeschenke mit der Fahne des Europäischen Rates ein wenig verbreitet werden, die sich großer Beliebtheit bei den Gästen erfreuten. So kann das EUROPE DIRECT-Informationszentrum Freyung auf einen erfolgreichen Tag mit interessanten Gesprächen, Fragen und Anregungen rund um das Thema Europa zurückblicken.

Wofür steht die Europäisch Union aktuell? Wie sieht es mit Bayerns Position in der EU aus? Was hat Europa, vor allem Brüssel, alles anzupacken und zu erledigen? Gibt es eine Alternative zum Projekt „Europa“? Ist in einigen politischen Bereichen noch mehr „Europa“ notwendig? All die Fragen stelle sich MdL a. D., Bezirks- und Landesvorsitzender der Europa-Union und ehemalige Lehrer Konrad Kobler gemeinsam mit rund 140 Schülerinnen und Schülern der 10. Klassen, am Europatag in der Realschule Freyung. Veranstaltet und organisiert wurde der Europatag vom EUROPE DIRECT – Informationszentrum Freyung, angesiedelt bei der EUREGIO Bayerischer Wald – Böhmerwald – Unterer Inn, gemeinsam mit der stellvertretenden Schulleiterin Ursula Stegbauer-Hötzl und den jeweiligen Fachlehrern. Vertreten wurde das EUROPE DIRECT Informationsbüro von Christina Tanosova, die in einem kurzen Grußwort die Tätigkeiten des Informationszentrums vorstellte.

In seinem Vortrag mit dem Titel „Bayern in der EU – was geht mich Brüssel an?“ gab MdL a. D. Kobler zunächst einige Impulse, um dann mit den Schülerinnen und Schülern in eine Diskussion überzugehen, woran sich die Schüler sehr interessiert beteiligten. Zu Beginn seiner Ausführungen stellte Konrad Kobler vor allem die Geschichte der Europäischen Union in den Vordergrund. Diese verdeutlichte er anhand eines „historischen Relikts“, wie Kobler seine Karte zur EU nannte, die Europa vor 1986- der zweiten Süderweiterung, abbildete. Dabei hat er den Schülern besonders ins Gedächtnis gerufen, dass noch vor einigen wenigen Jahren, zur Zeit des Kalten Krieges, kaum ein Europa mit offenen Grenzen oder mit einer einheitlichen europäischen Währung, dem Euro, denkbar gewesen wäre. Zudem wurde betont, dass der Fall des Eisernen Vorhangs neben der deutschen Wiedervereinigung auch eine europäische Wiedervereinigung darstellt.

„Europa begegnet man täglich neu“, damit leitete MdL a. D. zu aktuellen Begebenheiten in der Europäischen Union über. Konrad Kobler beleuchte das Freihandelsabkommen TTIP, die „kriegerischen Auseinandersetzungen am Rande Europas“ in der Ukraine sowie die aktuell diskutierte „Idee einer europäischen Sicherheitsarmee“. Zudem wurden die positiven Aspekte der europäischen Angleichungsmechanismen genannt. Beispielsweise verwies Kobler auf die vereinheitlichen Tarife, zu denen man nun im europäischen Ausland telefoniert oder auch die angeglichenen Hygienestandards. Das Bildungssystem sei in ganz Europa hervorragend, sodass Europa leistungsfähig sei. Zusätzlich verdeutlichte der Politiker, dass Europa für Frieden, Freiheit und Wohlstand steht. Darüber hinaus stellt Europa „eine wirtschaftliche und funktionsfähige Einheit dar, von der „Bayern als wohlhabende Region“ sehr profitiert. Dennoch forderte er, „es muss mehr geschehen“, höchst problematisch sei dabei die Tatsache, dass nur ein Europaabgeordneter für eine Million Menschen einstehe. Trotzdem sprach sich Kobler sehr für Europa aus und betonte die Freundschaft und Nachbarschaft unter den europäischen Mitgliedstaaten. Im Anschluss forderte er die Schüler dazu auf, Sprachbarrieren abzubauen und legte ihnen besonders ans Herz mehrere Sprachen zu lernen, vor allem auch die der Nachbarstaaten. „Der Zug fährt weiterhin zu Europa, eine Alternative gibt es nicht“, damit beendete MdL a.D. seinen Vortrag und leitete in die Diskussion über.